Im Allgemeinen ist die Blitzdauer jene (sehr kurze) Zeitspanne, während der das von einem Blitzgerät emittierte Licht wahrnehmbar ist, oder, in Bezug auf Fotografie, während der das Blitzlicht die Belichtung eines fotografischen Sensors oder Films bewirkt.
Bei klassischen Blitzgeräten und deren (meist) xenon-gefüllten Blitzröhren fängt der typische Helligkeitsverlauf mit einem schnellen Anstieg auf seinen Maximalwert an, worauf ein exponentieller Rückgang folgt. Da sich die Helligkeit während ihres Rückgangs lange Zeit auf einem Niveau befindet, das in der Praxis nicht mehr viel Einfluss auf die Belichtung hat, ist es angebracht, nur diejenigen Zeitabschnitte zu betrachten, während derer sich die Helligkeit oberhalb eines bestimmten Minimalwertes befindet.
Die klassische helligkeitsbasierte Messung
Hierbei hängt die Blitzdauer, wie oben beschrieben, direkt von der maximalen Helligkeit des gemessenen Blitzes ab und betrachtet nur diejenigen Zeitabschnitte, während derer sich der Helligkeitsverlauf oberhalb bestimmter Minimalwerte, die traditionell wie folgt definiert sind, befindet.
- 10% der maximalen Helligkeit, entsprechend dem allgemein bekannten Kennwert t0.1, oder auch t.1
- 50% der maximalen Helligkeit, entsprechend dem allgemein bekannten Kennwert t0.5, oder auch t.5
Die moderne, auf der Belichtung basierende Vorgehensweise
Die Helligkeitsverläufe moderner Blitzgeräten unterscheiden sich oft grundlegend von dem oben beschriebenen. Insbesondere bei Blitzgeräten mit HSS (high-speed-sync) Technik kann der Helligkeitsverlauf stark schwingende Abschnitte enthalten. Als zusätzliche Unterstützung für solche Fälle existiert folgendes alternatives Messverfahren: Anstatt sich auf die maximale Helligkeit zu beziehen, wird die durch den gemessenen Blitz verursachte Belichtung betrachtet.
Hierfür müssen die traditionellen Kennwerte folgendermaßen neu interpretiert werden:
- t0.1, alias t.1 bezieht sich auf die Zeitspanne, nach der 90% des Blitzlichtes emittiert (wahrgenommen) wurden.
- t0.5, alias t.5 bezieht sich auf die Zeitspanne, nach der die Hälfte des Blitzlichtes emittiert (wahrgenommen) wurden.
Wofür all das ?
Die Blitzdauer ist ein wichtiger Parameter für Fotografen, die Bewegungen einfrieren wollen (z.B. für Hochgeschwindigkeitsfotografie o.ä.). Je schneller die Bewegung, umso kürzer muss die von den verwendeten Blitzgeräten bereitgestellte Abbrennzeit sein. Dies ist der Moment, wenn ein Blitzdauermessgerät ins Spiel kommt. Es deckt schonungslos auf, wenn die bereitgestellten Informationen von Herstellern lediglich dazu benutzt werden, um ihre Geräte in besserem Licht erscheinen zu lassen. In einigen Fällen wird z.B. anstelle von t0.1 gerne der Wert t0.5 angegeben, da dieser selbstverständlich einen besseren Eindruck macht.
In anderen Fällen ist auf den entstandenen Bildern deutliche Bewegungsunschärfe zu erkennen, obwohl t0.1 eigentlich ausreichend kurz sein sollte. Hier würde ein Blitzdauermessgerät, das in der Lage ist, die volle Abbrennzeit zu messen, vielleicht aufdecken, dass das Blitzgerät noch lange nachdem t0.1 verstrichen ist, (zwar schwach, aber klar messbar) Licht emittiert.
Das FDM-1T unterstützt nicht nur beide oben beschriebenen Messansätze, sondern ist auch zur Messung der vollen Abbrenndauer in der Lage. Der Benutzer kann die entsprechende Messgrundlage (Helligkeit oder Belichtung), sowie die gewünschten Messwerte über das Konfigurationsmenü des Gerätes auswählen: t0.0 (die volle Abbrenndauer), sowie t0.1 bis t0.9.